Mediation an Schulen

Mediation an Schulen

Im alltäglichen Schulgeschehen entstehen Konflikte, welche auch in einigen Fällen in Strafverfahren münden können.

Diese Konflikte bedeuten nicht nur für die Beteiligten eine große Belastung und Stress. Auch das Schulsystem und das Schulklima leiden.

Neben dem bekannten Streitschlichter-Konzept ist die Mediation eine wichtige Ergänzung bzw. Alternative, um Konflikte konstruktiv zu lösen. Eine Mediation an Schulen bietet den Beteiligten eine zusätzliche Chance, Ursachen, Hintergründe und Folgen eines Konfliktes zu bearbeiten. Mit Unterstützung professioneller allparteilicher Vermittler:innen eröffnet sich die Möglichkeit, den bestehenden Konflikt einvernehmlich und abschließend lösungsorientiert zu klären.

Für die Schule bedeutet dies eine Entlastung und der Schulalltag kann wieder reibungslos ablaufen.

 

Das spricht für eine Mediation

  • Wir sind ausgebildete Expert:innen für Konfliktlösung und Mediation.
  • Ein Streitschlichter-Konzept innerhalb der Schule hat Grenzen, vor allem bei Schüler-Lehrerkonflikten. Wir sind neutral, objektiv und kein Teil des Schulsystems. Deshalb haben wir keinen Rollenkonflikt, wie z.B. Schulleitung oder Lehrkräfte.
  • Für eine langfristige Konfliktlösung ist Allparteilichkeit wichtig, nicht die Klärung der Schuldfrage.
  • Die Begleitung der Beteiligten über den Schulrahmen hinaus (z.B. bei Strafverfahren oder Zivilrechtsansprüchen) ist mit uns möglich. Wir sind in Münster wichtige Kooperationspartner der Justiz, Polizei und Jugendhilfe im Strafverfahren und kennen uns in dem Verfahren aus.
  • Entlastung der Schule: Wir können umfassend und nachhaltig Konflikte aufarbeiten. So bleibt mehr Zeit für den Unterricht.
  • Die Beteiligten erweitern ihre kommunikativen und sozialen Kompetenzen durch eine selbstverantwortliche und gleichberechtigte Bearbeitung der Konflikte.
  • Durch das Erlernen von neuen Handlungsstrategien kann sich die Streitkultur in der Schule positiv verändern und zur Gewaltreduktion und zu verbessertem Schulklima beitragen.

 

Grundsätzlich ist eine Mediation in allen Konflikten sinnvoll!

Häufig begegnen uns z.B. Fälle aus folgenden Bereichen:

Körperverletzung, Beleidigung (auch auf sexueller Basis), Mobbing, Sachbeschädigung, Nötigung/Bedrohung, Raub/Erpressung/Diebstahl, Stalking, Sexuelle Belästigung/Übergriffe

 

So läuft eine Mediation ab

Als allparteiliche Vermittler:innen führen wir mit den Beteiligten zuerst separate Vorgespräche. Wir klären über die Chancen und Möglichkeiten einer Mediation auf und sprechen über die Motivation, Erwartungen und Wünsche der Konfliktparteien.

Anschließend kümmern wir uns um die jeweils subjektive Perspektive der Beteiligten auf den Konflikt und klären, ob beide Parteien zu einem Klärungsgespräch bereit sind.

Mit den zum Konflikt und den Beteiligten passenden, mediativen Techniken und Tools versuchen wir nun ein gegenseitiges Verständnis zu erzeugen. Auf dieser Grundlage erarbeiten wir dann nachhaltige und tragfähige Lösungen, die auch als schriftliche Vereinbarungen festgehalten werden können. In jedem Fall sollte das Ausgleichsgespräch für die Beteiligten zu einer gemeinsamen Lösung führen, um weitere Begegnungen konstruktiv zu regeln und um Konflikte zu vermeiden.

Selbstverständlich ist eine Nachbereitung im Rahmen eines Folgegespräches möglich und wünschenswert. Wir bleiben auch nach dem eigentlichen Mediationsverfahren Ansprechpartner für alle Beteiligten.

Es macht auch Sinn und kann für die Konfliktlösung von Vorteil sein, wenn die Gespräche bei uns in der Fachstelle auf neutralem Boden stattfinden. Generell gilt, dass wir flexibel und vor allem auf den Bedarf der Beteiligten reagieren. Sollten z.B. mehrere Gespräche im Vorfeld nötig oder auch Eltern involviert sein, ist dies möglich.

 

Voraussetzungen für einen konstruktiven Mediationsprozess

  • Die Schule ist offen für das Ergebnis und lässt dadurch den Beteiligten Freiraum für eine individuelle Lösung. Gemeinsam erarbeitete Lösungen sind nachhaltiger als Sanktionen.
  • Günstig ist eine Vorbereitung auf die Thematik Mediation und Konfliktlösung in der Schulklasse, in der sich die Konfliktbeteiligten befinden. Wir könnten den Lehrer:innen Informationsmaterial zukommen lassen oder auch sie persönlich informieren. Die Lehrer:innen könnten somit die gesamte Klasse, aber natürlich insbesondere die Konfliktbeteiligten, auf die kommende Mediation vorbereiten.

 

Mediation anregen

Sprechen Sie uns an, wenn Sie das Gefühl haben, dass wir mit einer Mediation einen Beitrag zur Konfliktlösung an Ihrer Schule leisten können!

Sprechen Sie mit den Betroffenen und/oder den Eltern.

Ein Mediationsprozess braucht die Unterstützung aller Beteiligten.

Den Auftrag für eine Mediation erhalten wir in der Regel von den Schulen direkt (z.B. von Schulleitung, Schulsozialarbeit,

Lehrkräften etc.) oder von Strafverfahrensbeteiligten (Polizei, Staatsanwaltschaft, Jugendhilfe im Strafverfahren oder Gericht). Aber auch die Konfliktparteien selbst können eine Mediation auf den Weg bringen.

 

Verantwortlicher Mitarbeiter:

De-Won Youn